Astrologie ist eine Wissenschaft, die viele tausend Jahre alt ist. Vor ca. 2'000 Jahren wurden ihre Gesetze von Ptolemäus aufgeschrieben. Zu dieser Zeit befand sich der Frühlingspunkt (Tag- und Nachtgleiche: 21. März) an der Grenze vom Sternbild Fische zu Widder. Und in Europa war das der Zeitpunkt, zu dem sich die ersten Pflanzen den Weg durch den harten (teilweise gefrorenen) Boden in die Welt suchten (kämpften) - wie ein Widder "mit dem Kopf durch die Wand"!

Nun gibt es aber die Präzession (bitte in Wikipedia nachschlagen), die dafür verantwortlich ist, dass die Erde einmal in 26'000 Jahren um ihre Achse (die um ca 23° geneigt ist) "schlingert", was dazu führt, dass ca. alle 2'350 Jahre die Sternbilder um ca. 30 Grad verschoben sind.

Die Astronomen, die nicht von Sternbildern "abhängig" sind, die bestimmen den Frühlingspunkt anhand des Schnittpunktes von Himmelsäquator und Ekliptik von der Erde aus. Dieser Frühlingspunkt wird in astronomischen Koordinatensystemen mit 00:00h bezeichnet. Pro 30° benötigt ein Himmelskörper 02:00h. Nach 24h hat der Himmelskörper 360° "umrundet" und ist wieder beim Frühlingspunkt angelangt: auf der Erde ist ein Jahr vergangen. Eigentlich ist es ja die Erde, die in dieser Zeit einmal die Sonne umrundet hat. Denn seit dem Mittelalter ist es offiziell: die Erde dreht sich, wie alle weiteren Planeten, um die Sonne (heliozentrisch). Aber das ist ja ein ganz anderes Thema.

Wenn also der Frühlingspunkt, die Tag- und Nachtgleiche, mit 00:00h bezeichnet wird, dann wechselt die Sonne in diesen Tagen und zur Zeit effektiv ins Sternbild Fische. Und so ist das für Astronomen auch. Doch in der Astrologie, ist der Frühlingsbeginn die Zeit des Archetypus "Widder". Deshalb ist der Frühlingspunkt für den Astrologen immer der Zeitpunkt, an dem die Sonne in das Sternzeichen Widder eintritt. Und das bleibt die Sonne 02:00h "lang" (bitte "Rektaszension" in Wikipedia nachschlagen): dann wechselt die Sonne in das Sternzeichen Stier - auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich im Sternbild Widder steht.

Sternbilder sind Hilfsmittel (ungenaue, wenn man die unterschiedliche Grösse der Sternbilder in Betracht zieht). Sternbilder sind am (Nacht-)Himmel sichtbar - sie verschieben sich infolge der Präzession. Sternzeichen sind vom Frühlingspunkt abhängig und stehen für Archetypen.